eMuseum

Porträts


Auf dem Weg in die Spätantike

 

Kat. 21. Doppeldenar des Probus (267-282 n. Chr.).

Kat. 22. Doppeldenar des Probus (276-282 n. Chr.).

 

In der Zeit der Soldatenkaiser gab es erste Innovationen, die für die weitere Entwicklung des Münzporträts in der Spätantike von großer Bedeutung waren. War es in der Kaiserzeit lange Zeit üblich, kaiserliches Handeln detailliert auf der Münzrückseite darzustellen (Kat. 55), ging der Trend verstärkt dahin, durch unterschiedliche Attribute und Kleidungsstücke die Kaiserporträts auf der Vorderseite in ihrer Bedeutung und Programmatik aufzuladen und die unterschiedlichen Funktionen des Kaisers auch hier verstärkt anzudeuten.


Von Kaiser Probus gibt es zwei gute Beispiele: Auf dem einen Stück (Kat. 21) werden seine militärischen Qualitäten betont, er trägt in seiner rechten Hand einen Speer, auf dem Kopf zusätzlich zur Strahlenkrone einen Helm und sein Brustpanzer ist besonders sichtbar dargestellt. Der Panzer und der Helm werden zudem durch zahlreiche Schmuckelemente hervorgehoben. Auf der zweiten Münze (Kat. 22) werden die zivilen Fähigkeiten von Probus als Magistrat durch eine reich dekorierte Toga (toga picta) und ein Adlerzepter betont. War dies ursprünglich der Ornat des Triumphators, wandelte sie sich die toga picta im 3. Jh. zu einem Festkleid für besondere Anlässe wie dem Konsulatsantritt und wurde verstärkt mit den Aufgaben des Kaisers als Walter des Reiches verbunden.