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Porträts


Ein Mann des Volkes

 

Kat. 17. Denar des Vespasian (79 n. Chr.).

 

War Neros Porträt anscheinend schon sehr wirklichkeitsgetreu, so erscheint Vespasians besonders veristisch (Kat. 17). Schütteres Haar, tiefe Falten, ein sorgenvoller Blick, aber auch kräftige Gesichtszüge sind charakteristisch. Vespasian ging siegreich aus den Bürgerkriegen des Vierkaiserjahres nach Neros Tod hervor. Als Kaiser zeichnete er sich als Realpolitiker aus: Er reformierte das Heer, kümmerte sich um die von Nero geleerte Staatskasse, war aber auch beim Volk beliebt, weil er als bodenständig und volksnah galt. Sein Porträt sollte genau das ausdrücken: Der Kaiser ist ein Mann mit Erfahrung, der sich im Gegensatz zu Nero nicht um sein Aussehen oder seine eigenen Wünsche, aber umso mehr um sein Volk und das Imperium sorgt.