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Porträts


Ein Philosoph am Kaiserthron

 

Kat. 19. Sesterz des Marc Aurel (166 n. Chr.).

 

Kaiser Marc Aurel stellte sich mit seinem Porträt deutlich als Nachfolger von Hadrian und Antoninus Pius dar – wie seine beiden Vorgänger trug er einen Bart. Man kann bei Marc Aurel tatsächlich von einem "Philosophenbart" sprechen, war der Kaiser doch als Philosoph aktiv und sein literarisches Werk "Selbstbetrachtungen" gilt heute als wichtiges Zeugnis römischer Philosophie des 2. Jh. n. Chr. Was bei Marc Aurels Porträt ins Auge fällt (Kat. 19), ist die filigrane Gestaltung seiner üppigen Locken im Haar und im Bart, eine klare Steigerung gegenüber Hadrian. Es handelt sich um eine zeitgenössische Luxusfrisur, die kunstvoll (und wie bei Nero) mit einer Brennschere komponiert werden musste.

Zusatzinfo: Gut erkennbar ist bei diesem Porträt auch die Darstellung von Iris und Pupille, die seit Kaiser Hadrian vermehrt im Porträt, sowohl im rundplastischen als auch im Münzporträt, Anwendung fand.