eMuseum

Hübsch und hässlich


Doppelt hält besser

 

Kat. 11. Doppeldenar des Gordian III. (240 n. Chr.).

Kat. 12. Doppeldenar des Gallienus (260-268 n. Chr.).

Kat. 13. Doppeldenar des Tetricus I. (271-274 n. Chr.).

 

Unter Kaiser Caracalla (211-217 n. Chr.) wurde mit dem Doppeldenar eine neue Münzeinheit eingeführt, die den alten Denar als Leitnominal ersetzen sollte. Anfangs war die Münze ein Prachtkerl: schön silbern, kreisrund und mit klarem Relief. Auf der Vorderseite der Münze trug der Kaiser nun stets eine Strahlenkrone (Kat. 11). Schon beim Dupondius (ein doppelter Sesterz) hatte sich im 1. Jh. die Strahlenkrone als Zeichen für einen Doppelwert etabliert. Doch mit den fortdauernden Bürgerkriegen und wechselnden Dynastien verkümmerte auch der neue Doppeldenar relativ schnell. Im Wettstreit um die Gunst der Truppen wurden von den vielen Anwärtern auf den Kaiserthron permanent neue Geldgeschenke an die Soldaten ausgegeben, auch auf Kosten des Silbergehalts des Doppeldenars.

Schon nach wenigen Jahrzehnten war von Glanz und Stabilität nichts mehr zu sehen. Unser Exemplar (Kat. 12) ist typisch für die Zeit des Kaisers Gallienus. Die Münze ist braun korrodiert, der Rand ist brüchig und macht den Eindruck, jederzeit abzubröckeln. Das andere Stück (Kat. 13) aus der Zeit von Kaiser Tetricus I. ist deutlich geschrumpft. Die politische Instabilität dieser Zeit lässt sich in der Instabilität der Münzen wiederfinden.

Zusatzinfo: Der Doppeldenar wird auch Antoninian genannt, nach Caracallas Gentilnamen (dem zweiten Teil des römischen Namen) Antoninus. Äquivalent zur Strahlenkrone bei Kaisern als Doppelzeichen ruhten bei Münzen von Kaiserinnen deren Büsten auf einem nach oben geöffneten Mondsichel.