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Dynastien


Ein Missverstandener

 

Kat. 48. Denar des Elagabal (218-212 n. Chr.).

 

Caracallas Herrschaft war von Terror und Angst geprägt und so wurde er 217 n. Chr. ermordet. Die severische Dynastie wäre damit zu Ende gegangen, da Caracalla keine männlichen Nachkommen hatte. Julia Maesa, Carcallas Tante, nutze jedoch die Treue des Heeres zur severischen Familie, um Elagabal, den Sohn ihrer Tochter Julia Soaemias, auf den Thron zu hieven. Er kam wie die ganze Familie Julia Domnas aus Emesa, dem heutigen Homs in Syrien. Elagabal wurde öffentlich als ein Sohn des Caracallas ausgegeben und nahm wie dieser den Namen Marc Aurels an. Anfangs noch von seiner Großmutter und Mutter gelenkt, versuchte der junge Kaiser den Kult des Sonnengottes Elagabal, nach dem er auch später benannt wurde, aus Syrien in Rom als Staatskult einzuführen. Dieser neue Kult mit fremden Riten irritierte die Römer allerdings sehr. Die Herabstufung Jupiters wurde als ein Sakrileg empfunden und diese Ablehnung führte neben anderen Gründen auch zur Ermordung des noch jungen Kaisers im Jahr 222 n. Chr. Die vorliegende Münze (Kat. 48) spiegelt die Religionspolitik Elagabals anschaulich wider. Eine Neuerung im Porträt ist das Horn, das ihn als obersten Priester des gleichnamigen Gottes ausweist, ebenso wie die Legende der Rückseite (SVMMVS SACERDOS AVG). Dort ist er in syrischer Tracht und mit Opferschale und Zweig in den Händen beim Opfer für den Sonnengott zu sehen, der als Stern im Hintergrund angedeutet ist.

Zusatzinfo: Elagabals ursprünglicher Name lautete Varius Avitus Bassianus, offiziell nannte er sich Marcus Aurelius Antoninus.