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Dynastien


Prinzenporträts

 

Kat. 44. Denar des Septimius Severus und des Caracalla (196-198 n. Chr.).

 

Wichtig für Dynastien ist eine geordnete Nachfolgeregelung, die sicherstellt, dass die Familie auch weiterhin an der Macht bleibt, aber auch klar wird, wer innerhalb der Familie das Sagen hat. Bei den Severern wurden die noch jungen Prinzen Caracalla (*188 n. Chr.) und Geta (*189 n. Chr.) schon Mitte der 190er Jahre in der Münzprägung vorgestellt. Unser Beispiel (Kat. 44) zeigt auf der Vorderseite den etwa zehnjährigen Caracalla. Die Umschrift M AVR ANTON steht für seinen offiziellen Namen Marcus Aurelius Severus Antoninus (wie bei seinem Vater findet eine Anknüpfung an Marc Aurel statt). Die Beischrift CAESAR ist der traditionelle Titel für die Prinzen im Kaiserhaus und verrät uns, dass Caracalla der designierte Thronfolger war. Zwischen 197 und 198 wurde ihm dann sogar der Titel Augustus verliehen, womit er formal seinem Vater gleichgestellt war. Die Rückseite der Münze zeigt die personifizierte Hoffnung, Spes, hier sogar mit der Beischrift SPEI PERPETVAE, also die "fortdauernde" oder "beständige Hoffnung", die eben genau die Hoffnung des Kaiserhauses ausdrücken soll, dass diese Nachfolgeregelung dauerhaft von Erfolg gekrönt sein soll.