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Dynastien


Fromme Bilder und Nachrichten

 

Kat. 52. As des Domitian (88 n. Chr.).

Kat. 53. Sesterz des Commodus (181 n. Chr.).

 

Die Frömmigkeit (pietas) des Kaisers war von existenzieller Wichtigkeit für das Wohl des römischen Reiches, war er doch der pontifex maximus, der höchste Priester des Reiches und Aufseher über alle darin ausgeübten Kulte. Von ihm hing es ab, das Wohlwollen der Götter und das damit verbundene Weiterbestehen des Reiches zu sichern. Es konnte nicht schaden, auch in der Münzprägung diese pietas zu demonstrieren. Das konnte durch die Darstellung des Kaisers bei Kulthandlungen geschehen. Unser erstes Beispiel (Kat. 52) zeigt auf der Rückseite Kaiser Domitian in priesterlicher Funktion: Er steht vor einem Brandaltar und opfert. Neben ihm spielen zwei Kultmusiker, im Hintergrund verdeutlicht zudem eine Tempelfront den sakralen Kontext des Bildes. Der Anlass des Opfers ist in der Legende vermerkt: LVD SEC FEC. Domitian "veranstaltete Säkularspiele" im Jahre 88 n. Chr.

In der Mitteilung der kaiserlichen pietas ging man auch noch einen Schritt weiter und zeigte plakativ die Nähe des Kaisers zu den Göttern auf, wie im vorliegendem Beispiel (Kat. 53). Die beherrschende Gestalt auf der Rückseite dieser Münze ist Jupiter, der oberste Gott im römischen Pantheon, der Herrscher über Götter und Menschen. Er hält in der rechten Hand ein Blitzbündel, Zeichen seiner Macht und Gewalt, und in der linken Hand ein Zepter, Symbol seiner herrschaftlichen Würde. Man könnte fast die zweite Person übersehen, die links von Jupiter relativ klein neben ihm steht. Es ist der Kaiser, in diesem Fall Commodus. Der oberste Gott und der Kaiser bilden eine Einheit, ordnungsgemäß aber der Größe und Macht nach abgestuft.