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Dynastien


Der tugendhafte Kaiser

 

Kat. 57. Denar des Augustus (18 v Chr.).

Kat. 58. Dupondius des Caligula (37-41n. Chr.).

Kat. 59. Denar des Trajan (103-111 n. Chr.).

Der krönende Abschluss eines römischen Kriegszuges war der Triumph, bei dem der siegreiche Feldherr und seine Truppen durch die Stadt zum Kapitol zogen und von der Bevölkerung frenetisch gefeiert wurden. Dementsprechend war der Triumph auch die ausgeprägteste Form von virtus, gewissermaßen das für alle Menschen sichtbare Ergebnis von Tugend. Gerade beim Triumph konnte man sie dem engsten Adressatenkreis kaiserlicher Repräsentation, dem Senat und der stadtrömischen Bevölkerung, präsentieren. Aufgrund seines immensen Prestiges war der Triumph ab der Kaiserzeit nur noch Mitgliedern der kaiserlichen Familie vorbehalten. Der siegreiche Feldherr fuhr beim Triumphzug in einer besonderen Quadriga (Viergespann) und war jupiter-ähnlich gekleidet und geschminkt. Er trug den Ornat des Triumphators, einen Lorbeerkranz (corona triumphalis; Kat. 38), eine purpurne Toga und ein Adlerzepter.

Auch in der Münzprägung wurde der Triumph gefeiert. Bei einer Darstellung aus der Zeit des Augustus (Kat. 57) ist eine reichverzierte Quadriga zu sehen. An der Front des Wagenaufbaus sind vier kleine Pferdestatuetten angebracht. Man vermisst den Triumphator. An dessen Stelle sieht man einen Legionsadler (aquila). Es handelt um die Feldzeichen, die 53 v. Chr. in der Schlacht von Carrhae an die Parther verloren gingen und 20 v. Chr. durch diplomatisches Geschick des Augustus wiedererlangt wurden. In Rom wurde das als großer Sieg gefeiert, es gab allerdings keinen Triumph. Das Motiv des Feldzeichens in der Quadriga setzt diesen außenpolitischen Erfolg mit einem Triumph gleich. Aber auch eindeutige Triumphe wurden dargestellt. Caligula erinnerte an den Triumph seines Vaters Germanicus, den dieser 17 n. Chr. über Germanien feierte (Kat. 58), Trajan an seine eigenen zwei Triumphe über die Daker (Kat. 59). In allen Fällen ging es um die Darstellung der ungeheuren Bedeutung des Triumphs und der virtus des Siegers.