eMuseum

Einleitung und Überblick


Römische Münzen sind besondere Objekte. Sie waren an erster Stelle das offizielle Zahlungsmittel des Römischen Reiches und damit das wichtigste Massenprodukt der Vormoderne. Aufgrund der vielfältigen Bilder und Texte, die auf den Münzen abgebildet sind, dürfen wir römische Münzen auch zu Recht als das erste Massenmedium der Antike bezeichnen. In ihrer ureigenen monetären Funktion erreichten sie die entlegensten Ecken des Imperiums und vermochten damit zugleich die Nachrichten der kaiserlichen Verwaltung den Menschen gegenüber zu kommunizieren, welche diese in dieser Dichte auf anderem Wege niemals erreicht hätten.

In ihrer Ästhetik – sowohl im äußeren materiellen Erscheinungsbild als auch in der inhaltlich-funktionellen Bedeutung als Kommunikationsmittel – unterscheiden sich römische Münzen jedoch grundlegend von ihren modernen Verwandten. Genau an diesem Punkt will die vorliegende Ausstellung ansetzen und in einem breiten Blickwinkel das Phänomen der römischen Münzen und ihrer eigentümlichen Ästhetik und deren Bedeutung im antiken Kontext vorstellen. Dazu haben wir fünf repräsentative Themenbereiche ausgesucht, mit denen unserer Meinung nach, die für die antike Lebenswelt wichtigsten Perspektiven präsentiert werden können: Hübsch und hässlich / Porträts / Naturdarstellungen / Dynastien / Rollenbilder. Das breite Spektrum der Themen macht deutlich: Die Schönheit oder Besonderheit dieser Objekte liegt und lag wahrlich im Auge des Betrachters.